Senioren- Bildungsfahrt nach Worms-
eine Stadt am Rhein mit reicher Geschichte
Das diesjährige Reiseziel der Karlsruher Senioren unter der Leitung von Waltraud Ungeheuer war die alte Reichsstadt Worms, die weltbekannte und sagenumworbene Nibelungen- und Lutherstadt. Nach der Ankunft im Wormser Bahnhof empfing uns der Vorsitzende des Wormser Gehörlosenvereins, Herr Günter Merz, mit herzlichen Worten des Willkommens.
Worms hat eine Geschichte, die viele tausend Jahre alt ist. Sie gab es schon in der Jungsteinzeit etwa 5000 Jahre vor Christi Geburt. Die ersten Bewohner waren Ackerbauern und Viehzüchter. Ausgrabungen haben dies bestätigt.
In der Stadt gibt es viel zu sehen und zu erleben:
Zunächst besichtigten wir das Lutherdenkmal, das größte Reformationsdenkmal der Welt. „ Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“ So soll Luther 1521 seine Rede vor Kaiser Karl V. auf dem Reichstag zu Worms beendet haben. Das Lutherdenkmal erzählt von den Bemühungen um eine Reformation der Kirche, von Luthers Wirken, von Fürsten und Gelehrten.
An alten Häusern vorbei liefen wir zum Judenviertel, das es bereits im10. Jahrhundert gab. Die erste Synagoge wurde im Jahr 1034 erbaut. Zum Synagogenbereich gehörten ein Talmudlehrhaus und ein kultisches Tauchbad. Zu sehen war auch das Raschi-Haus (Jüdisches Museum).
Nach dem Mittagessen gingen wir zum ältesten und besterhaltenen Judenfriedhof in Europa. Aus der Zeit von 1076 bis heute kann man mehr als 2000 Grabsteine aus allen Jahrhunderten sehen.
Bereits um 900 berichtete eine Mauerordnung vom wehrhaften Schutz der Stadt. Um 1200 wurde die Stadtmauer erneuert und mit Türmen und Toren ausgestattet.
Höhepunkt des Stadtbesuchs war die „Krone der Stadt“, der Wormser Dom. Er ist neben den Kaiserdomen in Speyer und Mainz das bedeutendste Bauwerk der romanischen Architektur. Der Wormser Dom ist eng mit dem Namen des Bischofs Burchard verbunden.
Die Wormser Stadtgeschichte erlebte während des 12. und 13. Jahrhunderts ihre erste Blütezeit.
Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter anderem
die Papstwahl von Leo dem IX. im Jahr 1048,
das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit (lang anhaltender Streit zwischen Papst und Kaiser) beendet wurde,
der Reichstag zu Worms (1121), wo sich Martin Luther vor Kaiser Karl dem V. verantworten musste.
Danach kam es zum Bruch in der abendländischen Kirche.
Heute ist der Dom eine katholische Pfarrkirche, die 1925 durch den Papst zur „ Basilica minor“ erhoben wurde. Dieser päpstliche Ehrentitel soll die Bedeutung einer Kirche für das Umland hervorheben.
Der Wormser Dom ist heute auch noch Schauplatz für jährlich stattfindende Nibelungenfestspiele und bietet eine atemberaubende Kulisse.
Es war ein heißer Tag, die Senioren sehnten sich nach einem erfrischenden Eiscafé. Der Tag ging schnell herum, so dass die Zeit nicht ausreichte, noch andere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Trotzdem war es ein interessanter und lehrreicher Tag.
Seniorenleiterin Waltraud Ungeheuer bedankte sich bei Günter Merz für die gute Führung und die Erzählungen über die Stadt Worms.
Die Teilnehmer bedankten sich ebenfalls bei der Seniorenleiterin für die gut organisierte und gelungene Bildungsfahrt.